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Dieser Beitrag ist publiziert worden in der Wochenzeitschrift CAREkonkret Nr. 28/2022 vom 8. Juli 2022. Der folgende Blogpost ist eine erweiterte Fassung des gedruckten Beitrags mit zusätzlichen Grafiken und Hintergrundinformationen.
Eine Analyse von 300 Altenpflege-Homepages zeigt, dass über 67 % dieser Websites auf Mobilgeräten Probleme mit der Ladegeschwindigkeit haben. Nachfolgend die Details, Gründe und was man tun kann.
1 Mobiltauglichkeit ist der neue Standard für Websites von Pflegeeinrichtungen
2 Studie Ladegeschwindigkeit von Webseiten von Pflegeinstitutionen
2.1 Die Ladezeiten von Altenpflege-Homepages im Überblick
2.2 Leistungsunterschiede von gemeinnützigen Anbietern und Privaten
3 Warum ist die Ladegeschwindigkeit von Webseiten wichtig?
4 Was sind häufige Gründe für eine geringe Ladegeschwindigkeit von Webseiten für Pflegeeinrichtungen?
1 Mobiltauglichkeit ist der neue Standard für Websites von Pflegeeinrichtungen
Immer mehr Menschen nutzen das Internet mit Smartphones. Seit 2015 gibt es eine steile Aufwärtsentwicklung. Damals betrug der Anteil der mobilen Internetnutzer 54 %. Inzwischen (Daten von 2021) surfen bereits 82 % der Deutschen mobil. Für die Altenpflege bedeutet dies, dass die Mehrheit der Menschen, die die Homepage einer stationären oder ambulanten Pflegeeinrichtung besuchen, dies mit ihrem Handy tun. Folglich spielen die Ladegeschwindigkeit und die Wiedergabe von Altenpflegehomepages auf Mobilgeräten inzwischen eine entscheidende Rolle.
91 % der Deutschen (14 Jahre und älter) nutzen das Internet, 82 % surfen mobil.
Google hat aus dieser weltweiten Entwicklung des Surfverhaltens Konsequenzen gezogen. Seit September 2020 analysieren die Google-Bots alle Websites nur noch unter dem Aspekt ihrer Mobiltauglichkeit. Diese Umstellung ist unter dem Begriff „Mobile First“ bekannt geworden. Die Mobiltauglichkeit einer Website bestimmt u.a. ihr Ranking, d.h. an welcher Position die Website in den Suchergebnissen auftaucht.
Grafik: D21 Digital Index 2021/2022, S. 16, 17
https://initiatived21.de/app/uploads/2022/02/d21-digital-index-2021_2022.pdf
2 Studie Ladegeschwindigkeit von Webseiten von Pflegeinstitutionen
Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen hat „Meyer-Hentschel Online World“ in einer empirischen Untersuchung die mobile und stationäre Ladegeschwindigkeit von 300 Altenhilfe-Homepages analysiert (172 freigemeinnützige/ öffentlich Träger und 128 private Träger). Messinstrument: PageSpeed Insights. Erhebungszeitraum: 04. bis 12. Juni 2022.
Die Aufteilung auf private und gemeinnützige Träger ergab sich aus der Zufallsstichprobe und repräsentiert einen Anteil von 43 % privater Träger. Dieser Wert entspricht exakt dem in der Pflegestatistik des Statistischen Bundesamtes (2020, S. 33) ausgewiesenen Anteil privater Träger und kann als Hinweis auf die Güte der Stichprobe interpretiert werden.
https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Gesundheit/Pflege/Publikationen/Downloads-Pflege/pflege-deutschlandergebnisse-5224001199004.pdf?__blob=publicationFile
2.1 Die Ladezeiten (pagespeed) von Altenpflege-Homepages im Überblick
Wenn man einen Blick in die „Vergangenheit“ wirft, als zum Surfen überwiegend Desktop-Computer mit Kabelanschluss genutzt wurden, sieht alles gut aus.
86,4 % der Websites haben auf klassischen Desktop-Computern eine gute bis zumindest akzeptable Ladegeschwindigkeit. Nur 13,6 % sind deutlich zu langsam. Fast umgekehrt ist das Bild, wenn man die Ladezeiten auf Mobilgeräten als Kriterium nimmt: nur 32,6 % der Homepages sind schnell genug für die mobile Welt. 67,4 % sind noch nicht fit für „Mobile First“.
2.2 Unterschiede der Website-Geschwindigkeit von gemeinnützigen Anbietern und Privaten
Bei Betrachtung der Teilstichproben gemeinnütziger und privater Träger zeigen sich folgende Unterschiede: Die Homepages der gemeinnützigen Träger sind schneller als die Websites der Privaten. Sie erreichen einen durchschnittlichen PageSpeed Score von 58,5 (Skala von 0 – 100), während die Websites der privaten Anbieter nur 52 Punkte erzielen. Der Unterschied ist statistisch signifikant (t-Test, p < 0,05).
In einem weiteren Schritt wurden die Leistungsdaten der privaten Träger nach Unternehmensgrösse analysiert.
Es zeigt sich ein klarer Einfluss der Unternehmensgrösse auf die PageSpeed-Daten der jeweiligen Websites. Träger mit 1 oder 2 Häusern erzielen einen Durchschnittwert von 47,5, was keinesfalls befriedigend ist. Die grossen Träger mit 10 und mehr Häusern erzielen einen PageSpeed Score von 57,5. Der Unterschied zwischen kleinen und grossen Trägern ist statistisch signifikant (t-Test, p < 0,05).
Das schlechtere Abschneiden der privaten Anbieter ist auf die mittleren und kleinen Anbieter zurückzuführen, die ihre Websites nicht selten in Eigenregie betreiben oder von einem lokalen Dienstleister gestalten lassen.
Im Gegensatz dazu ist bei vielen Websites der grossen privaten und der gemeinnützigen Träger die Handschrift erfahrener Webdesigner zu erkennen. Dies erklärt die statistisch identischen Pagespeed-Scores von 57,5 bzw. 58,5.
Dass gute Webdesigner keine Erfolgsgarantie sind, zeigt der Benchmark-Wert von 66. Hierbei handelt es sich um den Durchschnittswert von 200 Internetpräsenzen niedergelassener Humanmediziner. Dass die grossen gemeinnützigen und privaten Träger hinter diesem Wert zurückbleiben, macht auf Optimierungsreserven aufmerksam.
Diese sind in erster Linie in konzeptionell inhaltlicher Hinsicht zu sehen. Die Startseiten der Altenheimträger sind in vielen Fällen recht komplex und überladen, was zu Lasten der Ladegeschwindigkeit geht. Im Gegensatz dazu sind viele Arztwebsites übersichtlich und fokussiert.
Eine Empfehlung könnte lauten, die Homepages kompakter und mit klaren Informationshierarchien aufzubauen und dem Besucher nicht alles auf einmal oder auf einer endlos scrollbaren Webpage anzubieten.
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3 Warum ist die Ladegeschwindigkeit von Webseiten wichtig?
Die Ladegeschwindigkeit einer Homepage bestimmt u.a. ihr Ranking, d.h. an welcher Position die Website in den Suchergebnissen auftaucht. Der Grund für diese Anforderung liegt in der großen Bedeutung, die Google einer positiven Nutzererfahrung beimisst, dazu gehört eine kurze Ladezeit.
Auch der potenzielle Besucher hat wenig Geduld mit langsamen Webseiten von Pflegeeinrichtungen. „Wir haben festgestellt, dass für jede zusätzliche Sekunde, die das Laden einer Seite dauert, 10 Prozent der Nutzer die Seite verlassen.“ So eine Erfahrung des britischen Rundfunksenders BBC. https://www.creativebloq.com/features/how-the-bbc-builds-websites-that-scale
Weitergehende Informationen zur Bedeutung der Ladezeit von Webseiten und Methoden der Messung finden Sie hier: https://mho.world/website-ladegeschwindigkeit-testen/
4 Was sind häufige Gründe für eine geringe Ladegeschwindigkeit von Webseiten für Pflegeeinrichtungen?
Bei der Analyse von langsamen Pflegewebsites findet man überwiegend drei Problemfelder:
• „Übergewichtiger“ Code
• Nicht komprimierter Text
• „Kunstfehler“ bei der Verwendung von Bildern
4.1 „Übergewichtiger“ Code
Viele Webseiten in der Altenpflege fallen durch zu viel bzw. unnötigen Code auf. Jedenfalls macht PageSpeed Insights häufig darauf aufmerksam. Effizienten Code schreiben ist eine Kunst, die nur wenige perfekt beherrschen. Selbst wenn Ihre Webdesigner oder Webagenturen fertige „Themes‘“ bzw. „Templates“ verwenden, schützt dies nicht vor übergewichtigem Code. Auch die „Fertigware“ ist häufig wenig effizient codiert.
4.2 Nicht komprimierter Text
Grosse Textmengen können eine Homepage verlangsamen. Textbasierte Websites sollten mit Komprimierung (gzip, Deflate oder Brotli) ausgeliefert werden, um die Datenmenge im Netzwerk insgesamt zu minimieren.
4.3 „Kunstfehler“ bei der Verwendung von Bildern
Webseiten für Pflegeeinrichtungen verwenden im Durchschnitt viele Bilder. Das ist grundsätzlich gut. Andererseits kann man dabei eine Reihe Fehler machen, vor allem: Verwendung von alten Bildformaten und falsch dimensionierte Bildern. Wenn ein Bild auf der Website z.B. eine Breite von 500 Pixeln haben soll, man aber ein Bild mit 1000 Pixeln Breite bereitstellt, entsteht Rechenaufwand, der die Ladezeit erhöht.
Zu den veralteten Bildformaten zählen unter dem Aspekt „mobile first“ die verbreiteten Formate .jpg und .png. Google empfiehlt Bildformate, die noch stärker komprimiert sind, also vom Datenvolumen her kleiner sind und sich deshalb schnell laden lassen. Wir haben sehr gute Erfahrungen gemacht mit dem modernen Bildformat WebP (Aussprache Weppy).
https://de.wikipedia.org/wiki/WebP
Ein letzter Punkt: Manche Webseiten von Pflegeeinrichtungen arbeiten auf der Startseite mit sogenannten Slidern / Diashows oder Videos. Unter dem Aspekt der mobilen Ladegeschwindigkeit sind solche kreativen Lösungen mit grosser Zurückhaltung zu betrachten.
Technische Daten der Studie zur Ladegeschwindigkeit von Websites
N = 300 Webseiten
Stichprobe: Geschichtete Zufallsstichprobe. Schichtungskriterium: alle zehn deutschen PLZ-Bereiche, aus denen je drei zweistellige Bereiche mit Zufallsgenerator ermittelt wurden, konkret: 12, 13, 18, 22, 24, 26, 32, 35, 37, 46, 47, 49, 52, 54, 58, 63, 68, 69, 75, 76, 77, 84, 86, 89, 92, 93, 97, 01, 02, 04
Innerhalb jedes PLZ-Bereichs wurden per Zufallsstichprobe je 10 Pflegeeinrichtungen ausgewählt und analysiert.
Messinstrument: Das von Google empfohlene Analyse-Tool „PageSpeed Insights“, https://pagespeed.web.dev/
Erhebungszeitraum: 04. bis 12. Juni 2022.
Durchführung der Studie: Meyer-Hentschel Online World https://mho.world
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Informationen über die Fachzeitschrift ALTENHEIM finden Sie hier: https://www.altenheim.net/
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