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Patientenlob und -kritik bei Google – Inhaltsanalyse von über 1000 Arztbewertungen

Arztbewertungen auf Google
So bewerten Patienten Arztpraxen

Eine klare Mehrheit von 64 % der deutschen Patienten gibt ihrer Haus- oder Facharztpraxis auf Google 4 bzw. 5 Sterne, d.h. sie sind zufrieden oder sogar sehr zufrieden. Eine Analyse der verbalen Kommentare zeigt detailliert Gründe für Zufriedenheit und Unzufriedenheit der Patienten. Auf der Grundlage dieser Analyse werden Handlungsempfehlungen für Hausarzt- und Facharztpraxen abgeleitet.


Inhalt

1 Hintergrund und Zielsetzung der Studie über Arztbewertungen auf Google

2 Arztbewertungen im Überblick
2.1 Vier Gründe für die Zufriedenheit von Patienten
2.2 Vier Gründe für die Unzufriedenheit von Patienten

Exkurs Arztbewertungen: Facharztpraxen werden häufiger kritisiert als Hausarztpraxen

3 Interpretation der Arztbewertungen und Schlussfolgerungen für Arztpraxen
3.1 Emotionale Patientenbedürfnisse
3.2 Empfehlungen für Arztpraxen
3.3 Organisatorische Defizite und Unfreundlichkeit
3.4 Empfehlungen für Arztpraxen

4 Qualität und Aussagekraft der Arztbewertungen auf Google
5 Allgemeine Erkenntnisse zur Vergabe der Sterne und verbalen Bewertungen auf Google
6 Technische Daten der Studie


1 Hintergrund und Zielsetzung der Studie über Arztbewertungen auf Google

Seit Jahren wird über Patientenbewertungsportale diskutiert und gestritten. Können Patienten ärztliche Leistung bewerten? Wie zuverlässig sind die großen Portale? Welche Aussagekraft haben Arztbewertungen, und wie ernst muss man als Praxisinhaber solche Bewertungen nehmen?

Unabhängig davon kann man zur Kenntnis nehmen, dass sich Bewertungen von Ärzten und Arztpraxen inzwischen etabliert haben und zum Praxisalltag gehören. Vor allem die Arztbewertungen bei Google haben grosse Bedeutung, weil sie in der Google-Suche und auf Google Maps sehr prominent präsentiert werden und dem suchenden Patienten über die Zahl der Sterne einen schnellen ersten Eindruck einer Praxis vermitteln.

Aus diesem Grund hat das Meyer-Hentschel Institut, Saarbrücken, eine systematische Analyse der Praxisbewertungen von 1093 Patienten durchgeführt.

2 Arztbewertungen im Überblick

Eine klare Mehrheit von 64 % der Rezensenten bewerten Hausarzt- bzw. Facharztpraxen mit 4 oder 5 von fünf möglichen Sternen, sind also zufrieden oder sehr zufrieden. Die Mittelkategorie – drei Sterne – wird ganz selten gewählt. Die Unzufriedenen machen 36 % aus und geben fast ausschliesslich 1 Stern.

2.1 Vier Gründe für die Zufriedenheit von Patienten

Wenn man nach den Gründen für Zufriedenheit sucht, bieten die Google Arztbewertungen einen umfassenden Einblick in das individuelle subjektive Erleben der Patienten, aus dem sich auch Hinweise auf die Wichtigkeit bestimmter Kriterien ableiten lassen.

Die beiden Top-Positionen besetzen emotionale Kriterien. 50,6 % der Patienten, die eine Hausarztpraxis oder eine Facharztpraxis mit 4 oder 5 Google-Sternen bewertet haben, heben die Freundlichkeit, Einfühlsamkeit des Arztes/ der Ärztin hervor.

Praktisch gleichauf rangiert die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft des Praxisteams der MFA (Medizinische Fachangestellte). 49,9 % der zufriedenen Patienten nennen dies als Grund bzw. einen der Gründe für ihre hohe Zufriedenheit.

Die Kompetenz des ärztlichen Personals liegt auf Platz 3 der Zufriedenheitsgründe. Der Abstand zu den beiden oberen Positionen ist statistisch nicht bedeutsam und sollte nur als Tendenz bewertet werden. Kompetenz ist eine Eigenschaft, die Patienten vermutlich als selbstverständlich voraussetzen und nur dann erwähnen, wenn sie besonders begeistert oder überzeugt davon sind.

Diese Vermutung wird auch bei getrennter Betrachtung von Haus- und Fachärzten gestützt. Rund 52 % der Hausarztpatienten heben eine hohe Kompetenz des Behandlers als Grund für ihre Zufriedenheit hervor. Bei Fachärzten liegt dieser Prozentsatz nur bei rund 45 %. Dies muss nicht heissen, dass Fachärzte als weniger kompetent erlebt werden, sondern dass man von Ihnen ex ante sehr hohe Kompetenz erwartet und dieses Kriterium nur dann erwähnt wird, wenn ein Arzt diese Erwartungen übertroffen hat.

Auf Platz 4 der Zufriedenheitsgründe – mit deutlichem Abstand zur Spitzengruppe – liegt die «genommene Zeit». 21,8 % der zufriedenen Patienten erwähnen dies als Grund für ihre hohe Zufriedenheit.

2.2 Vier Gründe für die Unzufriedenheit von Patienten

Unter den Gründen für Unzufriedenheit sind zwei organisatorische Aspekte. 20,7 % der unzufriedenen Patienten erwähnen, dass die bewertete Praxis telefonisch schwer erreichbar sei: „stundenlang besetzt“, „ständig Warteschleife“, „nur Anrufbeantworter“, „und wenn man endlich durchkommt, wird man weggedrückt“.

9,4 % beklagen die – trotz Termin – langen Wartezeiten im Wartezimmer, wobei von einigen Patienten bereits eine Wartedauer von 30 Minuten als nicht akzeptabel erlebt wird.

Ähnlich wie bei den zufriedenen Patienten spielt auch bei den Unzufriedenen das Verhalten des Praxisteams eine wichtige Rolle. 17,6 % kritisieren das Praxisteam der MFA als unfreundlich, respektlos und manchmal wenig diskret, z.B. „ …sprechen an der Rezeption im Beisein anderer respektlos über Patienten, die gerade die Praxis verlassen haben …“

Ein vierter Grund für Unzufriedenheit ist schließlich die Kompetenz des ärztlichen Personals. Dabei geht es u.a. um subjektive Fehldiagnosen bzw. Fehlbehandlungen, die „alles nur schlimmer“ gemacht haben. 10,5 % der Unzufriedenheit begründen ihr negatives Urteil mit Zweifeln an der ärztlichen Kompetenz. Bemerkenswert ist, dass manche Patienten dabei durchaus rational urteilen, indem sie z.B. die Kompetenz von Mitgliedern einer Gemeinschaftspraxis miteinander vergleichen.

Exkurs Arztbewertungen: Facharztpraxen werden häufiger kritisiert als Hausarztpraxen

Facharztpraxen haben auf Google einen signifikant höheren Anteil unzufriedener Patienten als Hausarztpraxen. Während Hausarztpraxen von 27 % ihrer Patienten kritisiert werden, beträgt dieser Anteil bei den Fachpraxen 39 %.

Eine differenzierte Analyse zeigt, dass die Gründe für diesen Unterschied nichts mit der ärztlichen Qualität zu tun haben, sondern in der Praxisorganisation oder beim Personal liegen bzw. systembedingt sind (z.B. lange Wartezeit auf einen Termin).

Facharztpatienten klagen in erster Linie über unfreundliche Praxisteams (18,7 %) und die schlechte Organisation der Terminvergabe durch diese Personen (9,8 %).

Weitere Kritikpunkte sind, dass man mit einem (subjektiv) akuten Problem abgewiesen wurde (9,8 %) und die lange Wartezeit, bis man einen Termin bekommt (6,1 %).

5,8 % erwähnen die „Igel-Abzocke“ – vor allem – dass man manchmal erst im Nachhinein erfährt, für welche Leistungen man selbst zahlen muss bzw. dass solche Leistungen angeblich ohne Zustimmung erbracht werden (explizit erwähnt werden Augenärzte).

Die Unterschiede zwischen Hausarzt- und Facharztpraxen sind auf den einzelnen negativen Bewertungsdimensionen nicht statistisch signifikant, zeigen aber konsistent in die gleiche Richtung.

Statistisch signifikant jedoch sind zwei positive Bewertungskriterien, die wir als Wünsche an Arztpraxen bezeichnen.
12,5 % der Patienten, die einen Hausarzt mit 4 oder 5 Google-Sternen bewertet haben, nennen als Begründung, dass er Ihnen zuhört und sie ernst nimmt. Bei Fachärzten erwarten dies nur 5,5 % der Patienten. Hier wünschen sich 16 % stattdessen, dass der Arzt ihre Fragen ausführlich und verständlich beantwortet.

3 Interpretation der Arztbewertungen und Schlussfolgerungen für Arztpraxen

3.1 Emotionale Patientenbedürfnisse

Die analysierten Arztbewertungen auf Google machen deutlich, dass Patienten beim Besuch einer Arztpraxis ein Bündel von emotionalen Erwartungen haben. Sie wollen vom Praxisteam freundlich und respektvoll behandelt werden (vermutlich auch, wenn sie es selbst nicht so handhaben), sie wünschen sich Behandler, die freundlich, einfühlsam und verständnisvoll sind und sich viel Zeit nehmen.

3.2 Empfehlungen für Arztpraxen

Man kann die Bedeutung des Praxisteams für die Gesamtwahrnehmung einer Praxis kaum überschätzen. Fast alle Praxisinhaber wissen das, zumindest äussern sie, z.B. in Umfragen der Stiftung Gesundheit, dass sie das Praxispersonal als sehr wichtiges Marketinginstrument sehen. Offen bleibt, wie viele Praxisinhaber diese Erkenntnis auch in konkrete Maßnahmen umsetzen. Unsere Auswertung der Patientensicht könnte man als Impuls nehmen, stärker in das Team zu investieren.

Einige Ideen:

Fortbildungen in kommunikativen Fähigkeiten, in Praxisorganisation und Praxismanagement.
Motivation: Dem Team immer wieder klarmachen, wie wichtig es ist und welche Erwartungen die Praxis an jedes einzelne Teammitglied hat.
Kontrolle: Korrigierend eingreifen, falls etwas nicht wunschgemäss läuft. Viele Praxisinhaber scheuen davor zurück, weil sie Kündigungen oder schlechte Stimmung im Team befürchten.
Google-Check: Einmal wöchentlich die Google-Bewertungen (= Gratis-Feedback für die Praxis) prüfen und sofort besprechen, wenn eine Bewertung das Team betrifft, egal ob positiv oder negativ.

Wie lassen sich die emotionalen Erwartungen an den Behandler erfüllen bzw. sogar übertreffen?

Nicht jeder Arzt ist ein „grosser Kommunikator“, begnadeter Zuhörer oder begeisterter Small-Talker bzw. will es gar nicht sein. Kein Problem: Es gibt andere Wege, die emotionalen Erwartungen der Patienten zu erfüllen.

Man kann z.B. die vom Patienten wahrgenommene Zeit der Behandlung erhöhen, nicht unbedingt die Minuten, sondern eher die subjektive Wahrnehmung. Eine Alltagserfahrung: Je gestresster ein Arzt wirkt, desto eher haben Patienten das Gefühl, dass sie nicht die gewünschte Aufmerksamkeit und Zuwendung bekommen. Jede Unterbrechung – sei es durch MFA, Telefon etc. – erleben Patienten als Verringerung ihres Zeitbudgets. Wenn ein Behandler ruhig und entspannt ist und Gespräch und Untersuchungen störungsfrei ablaufen, können fünf Minuten in der Wahrnehmung des Patienten zu zehn Minuten werden. Zeit und Zeitwahrnehmung sind etwas Subjektives. Es gibt z.B. die Ansicht, dass unsere Herzfrequenz unsere Zeitwahrnehmung steuert. Wenn das Herz rast, rasen die Sekunden und umgekehrt.
https://uni.de/redaktion/zeitwahrnehmung

Wenn ein Patient die Arzt-Situation als stressig erlebt, erhöhen sich Herzrate, Blutdruck usw. und die innere Uhr läuft schneller. Dies kann dazu führen, dass ein Patient die Zeit mit dem Arzt als zu kurz erlebt, obwohl der Arzt sich viel Zeit genommen hat.

Eine weitere Möglichkeit, die emotionalen Erwartungen der Patienten zu erfüllen, besteht in der „Delegation“ an das Praxisteam. Je herzlicher und ausgiebiger sich das Praxisteam mit den Patienten beschäftigt, desto eher sind die „emotionalen Batterien“ des Patienten aufgeladen, wenn er das Sprechzimmer betritt.

Ähnliche Wirkungen kann die Praxisausstattung erzielen. In den Google Arztbewertungen haben wir Kommentare wie die folgenden gefunden: „super gemütliche Praxis“, „habe mich in Praxisräumen sehr wohl gefühlt“, „tolle, entspannte Atmosphäre“. Es besteht also vermutlich die Möglichkeit, auch durch Raumgestaltung, Möblierung, Atmosphäre, Getränke, Kaffeeautomat usw. die emotionalen Erwartungen der Patienten zu bedienen. So kann die Wartezeit – für die Praxis – zur produktiven Zeit werden.

Ein letzter Tipp zum Thema Emotion und Zeitwahrnehmung: Viele Menschen neigen dazu, Zeitspannen miteinander zu vergleichen und eine Relation herzustellen. Konkret bedeutet dies: Je länger ich im Wartezimmer warten musste, desto höher sind die Erwartungen an die Zeit, die mir anschließend zur Verfügung steht. Eine Möglichkeit, daraus entstehenden Frust zu vermeiden, besteht in einem optimierten Bestellmanagement mit sehr kurzen Wartezeiten: Je kürzer die Zeit im Wartezimmer, desto länger ist das subjektive Erleben der Dauer des Arztkontakts bzw. die Akzeptanz einer kurzen Behandlung.

3.3 Organisatorische Defizite und Unfreundlichkeit

Der bedeutsamste Grund für negative Praxisbewertungen ist die schlechte telefonische Erreichbarkeit von Praxen. Vermutlich gibt es kaum einen Praxisinhaber, der diese Schwachstelle nicht kennt, sofern sie die eigene Praxis betrifft.

Natürlich gibt es in jeder Praxis Stoßzeiten, zu denen besonders viele Patienten anrufen. Andererseits haben wir in einer kürzlichen Gruppendiskussion mit MFA gelernt, dass es Praxisteams gibt, die dem Telefon nicht die nötige Bedeutung beimessen und minutenlanges Läuten eines Telefons entspannt ertragen.

3.4 Empfehlungen für Arztpraxen

Ein erster Schritt könnte darin bestehen, dem Team unmissverständlich die Bedeutung eines läutenden Telefons zu verdeutlichen. In vielen Service-Unternehmen gibt es die Anweisung, dass ein Anruf spätestens nach dem dritten Läuten entgegengenommen werden muss. Falls dies aus personellen Gründen nicht möglich ist, kann man über technische Lösungen nachdenken, um die Belastung der Telefonzentrale zu verringern.

Eine Möglichkeit besteht darin, auf der Praxiswebsite ein Online-Termin-Management-System einzurichten. Dies erfordert einen gewissen Startaufwand, wird aber von Patienten zunehmend als selbstverständlich wahrgenommen und positiv bewertet.

Zweite Möglichkeit wäre die Entscheidung für einen „digitalen Telefonassistenten“. Dabei handelt sich um die digitale Weiterentwicklung des klassischen Anrufbeantworters. Der digitale Assistent meldet sich immer dann, wenn nach dem dritten oder vierten Läuten niemand den Anruf entgegen nimmt. Das kann sein, wenn die Praxis geschlossen ist oder wenn alle Mitarbeiter mit etwas anderem beschäftigt sind. Er stellt dem Anrufer Fragen und zeichnet seine Antworten auf. Das Beste aber: Die Wünsche der Anrufer stehen anschließend in Schriftform auf den Praxis-PCs zur Verfügung. Zeitaufwendiges Abhören und Notieren von Anrufen ist nicht mehr nötig. Antworten kann man per eMail, SMS oder durch einen persönlichen Rückruf.

4 Qualität und Aussagekraft der Arztbewertungen auf Google

Inwieweit spiegeln die Befunde die Realität wider? Dies ist eine wichtige Frage, die sich bei empirischen Untersuchungen immer stellt. Deshalb haben wir die analysierten 1.093 Arztbewertungen auf Google mit anderen Datensätzen verglichen:

Im Health Care Barometer 2022 von PriceWaterhouseCoopers äussern sich 43 % der Befragten zufrieden „mit den ärztlichen Behandlungen“, wobei dies – wie wir gesehen haben – nur ein Teilaspekt der Patientenzufriedenheit ist. In der gleichen Untersuchung schätzen 63 % der Befragten die Versorgung in deutschen Krankenhäusern mit „gut“ bzw. „sehr gut“ ein. Dies ist identisch mit unseren Google-Daten. Krankenhäuser und Arztpraxen sind zwar nicht unmittelbar vergleichbar, aber als eines von mehreren Außenkriterien für die Validität der Google-Daten kann man die Zahl durchaus akzeptieren.

Das Arztbewertungsportal Jameda veröffentlicht regelmäßig aggregierte Arztbewertungen auf einer Notenskala von 1 – 6. Bei der letzten Studie 1/ 2020 wurden niedergelassene Ärzte einschl. Zahnmediziner im Durchschnitt mit 1,69 benotet. Wenn man Zahnärzte und Urologen, die in unserem Datensatz nicht enthalten waren, herausrechnet, ergibt sich eine Durchschnittsnote von rund 1,9. Um unsere Daten mit denen von Jameda vergleichbar zu machen, haben wir sie näherungsweise in die Jameda-Notenskala transformiert. Dabei ergibt sich ein durchschnittlicher Notenwert von 2,4. Daraus kann man schließen, dass die Google-Werte zumindest kein geschöntes Bild der Realität wiedergeben.

Fazit: Die Inhaltsanalyse der Arztbewertungen von 1093 Patienten auf Google liefert Ergebnisse, die früheren Untersuchungen mit vergleichbarer Fragestellung ähnlich sind. Diese Erkenntnis ist wichtig, weil man dann auch die Detailergebnisse, z.B. die Begründungen der Benotungen, mit größerem Vertrauen interpretieren kann.

5 Allgemeine Erkenntnisse zur Vergabe der Sterne und verbalen Bewertungen auf Google


Fünf Sterne geben treue Patienten oder solche, deren Erwartungen einmal oder mehrfach deutlich übertroffen wurden. Diese Rezensenten sind rundum zufrieden und empfehlen die Praxis bedenkenlos.

Bewertungen mit vier, drei oder zwei Sternen deuten auf anspruchsvolle Patienten hin, die nicht rundum zufrieden sind und sich die Mühe machen, differenziert zu bewerten. Diese Bewertungen sind für Arztpraxen besonders wichtig, weil sie gute Impulse für Optimierungen enthalten können.

Die Ein-Stern-Bewertungen auf Google unterscheiden sich in mehrfacher Hinsicht von den übrigen Bewertungen:

Die überwiegende Mehrzahl geht auf singuläre Ereignisse zurück, die beim Patienten eine große Unzufriedenheit hervorgerufen haben. Beispiele: Arztrezeption stuft den Patienten nicht als Notfall ein und bittet, am nächsten Tag wiederzukommen. Patient beurteilt die Wartezeit subjektiv als ungebührlich lang und verlässt die Praxis. Patient kommt mit bestimmten Rezept- und/ oder Behandlungswünschen, die nicht erfüllt werden.

Vom Tenor sind Ein-Stern-Bewertungen häufig emotional verfasst und verwenden gelegentlich Wörter, die nicht zur deutschen Schriftsprache gehören. Schließlich ist die sprachliche Ausdrucksfähigkeit mancher Verfasser unterdurchschnittlich oder das Niveau der Deutschkenntnisse als Fremdsprache ist ungenügend, um sich angemessen ausdrücken zu können. Mangelhafte Kenntnisse in Rechtschreibung sind ebenso auffällig.

Die meisten Patienten sind fair. Sie akzeptieren, wenn ein Kriterium – z.B. Wartezeit in der Praxis – nicht ganz okay ist, falls der Rest stimmt. Manche akzeptieren sogar gestresste MFA, weil sie anerkennen, dass der Job nicht einfach ist.

Patienten mit akuten Problemen, vorwiegend bei Unfallchirurgen und Orthopäden, bewerten die kompetente Hilfe höher als Wartezeiten und unfreundliche MFA. Wenn die Leistung des Behandlers stimmt, wird vieles andere vergessen.

Umgekehrt, wer sehr freundlich empfangen wurde, tritt oft auch den Behandlern positiv gegenüber, dann kann sich ein Arzt auf sein „Handwerk“ konzentrieren.

6 Technische Daten der Studie

Methode: Inhaltsanalytische Auswertung der Google Arztbewertungen von 1093 Patienten, die in 100 repräsentativ ausgewählten Arztpraxen in Deutschland in Behandlung waren.

Stichprobe: Geschichtete Zufallsstichprobe

Schichtungskriterium: alle zehn deutschen PLZ-Bereiche, aus denen je ein zweistelliger Bereich mit Zufallsgenerator ermittelt wurde, konkret: 12, 22, 34, 48, 55, 64, 75, 88, 99, 09.
Innerhalb jedes PLZ-Bereichs wurden per Zufallsstichprobe 10 Praxen ausgewählt.
Das gewählte Verfahren führte dazu, dass 39 % Hausarzt- und 61 % Facharztpraxen in die Stichprobe gelangten. Dieses Verhältnis entspricht ziemlich genau den im Bundesarztregister aufgeführten Zahlen (Stand: 31.12.2021) und kann als Hinweis auf die Güte der Stichprobe interpretiert werden.
Bei jeder Praxis wurden die aktuellsten Bewertungen (max. 30 pro Praxis) in der Studie berücksichtigt.

Erhebungszeitraum: 12. bis 15. Juli 2022
Datenerhebung und Auswertung: Meyer-Hentschel Online World, https://mho.world

Passend zum Thema: Das Google „Praxisprofil“ – Tipps zur Pflege

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Gundolf Meyer-Hentschel

19 Gedanken zu „Arztbewertungen auf Google: So bewerten Patienten Arztpraxen“

  1. Meine Hausärztin, Dr. Melanie WÖLK, ist eine sehr gute Diagnosterin, Einfühlsam, nimmt sich sehr viel Zeit für die Patienten/innen.
    Auch ist sie eine sehr lustige Ärztin, die sich die privaten Geschichten mit Interesse anhört.
    Mein Mann und ich fühlen sich bei ihr gut aufgehoben und betreut.

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  2. Hei , ich bin Patient. bin kein Nörgler , nur nun reicht es auch mir mal. vor 1,5 Jahren bekam ich nach den CT gesagt ,ach da haben sie jetzt einen Leistenbruch . Das habe ich dann von meinem Arzt überprüfen lassen um mich damit auseinandersetzen zu können. Ergebniss , ich habe keinen Leistenbruch , Gut hat sich vertan ,der Arzt beim CT . Die letzte Diagnose war da schon etwas heftiger . Sie haben einen Tumor ,müssen sie aber nicht sofort Operieren lassen , ist ja noch klein und kann ja auch langsam wachsen. Das geht ja gar nicht . Meine Ärztin hat mir gleich einen Termin gemacht nach der Einsicht vom Arztbericht ( CT ). Ich hatte ein sehr grosses Unbehagen und auch Angst. Die Op war ca 3 Wochen später. Befund : Der CT -Arzt hatte mir wieder eine falsche Diagnose gestellt .Es gibt keinen Tumor .Eine Bauchspiegelung und schmerzen ,Angst und Unbehagen für nichts. Ich werde mir einen anderen CT Arzt suchen ,so was kann man nicht weiter empfehlen. So was kann auch bei vielen anderen geschehen …. Das Personal war im CT Bereich sehr freundlich am Empfang weniger da recht gestresst. .Mit freundlichen Gruss A. Schw.

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    • Vielen Dank für Ihren Kommentar. Ich kann Ihre Erlebnisse nachvollziehen. So etwas kommt – leider! – immer wieder vor. Das einzige, was hilft ist, seine Ärzte noch sorgfältiger auszuwählen und bei wichtigen Diagnosen immer eine Zweitmeinung einzuholen. Ich hoffe sehr, dass es Ihnen inzwischen wieder gut geht.

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  3. Die Arztpraxis Dr. Katrin Müller, Augsburg, Blücherstr. 1 ist absolut empfehlenswert!!! Das Praxisteam ist sehr freundlich und zuvorkommend; Frau Dr. Müller ist absolut kompetent, sympathisch, einfühlsam, erklärt ausführlichst und nimmt sich Zeit für ihre Patienten. Das ist schon etwas Besonderes in der heutigen Zeit! Ich bin super zufrieden!

    Antworten
  4. Ich schreibe zur zahnärztlichen Gemeinschaftspraxis Dr. Gensler in Lindlar, Rheinstrasse. Dort erlebe ich auf allen Ebenen höchste fachliche und soziale Kompetenz. Von Stuhlassistenz, Prophylaxe , Ärzten, Auszubildenden und vor allem auch der ganzen Verwaltung, Empfang, ect. Stephan Blumberg

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  5. Frau Dr. Gabriele Brömmer ist seit vielen Jahren als gute Hausärztin / Vertrauensperson für meine Familie da . Wir wurden immer sehr freundlich ,
    pünktlich , kompetent und vertrauensvoll beraten . Das ist ja heut zu tage nicht immer so . Die Praxis ist sehr zentral gelegen , gut erreichbar und es
    herrscht eine sehr angenehme Atmosphäre unter den Patienten und Schwestern . Telefonisch erreicht man immer die Anmeldung bzw. wird sogar
    wenn nötig zur Ärztin durch gestellt , was ja schon sehr selten ist . Behandlungserfolge waren bei uns immer da wenn wir ärztliche Hilfe brauchten.
    Alles in allem , sind wir sehr froh das es die Praxis in Strausberg gibt , wenn es doch überall so wäre , wäre die Welt ein Stück besser .

    Bernd Mielke

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  6. Ich bin seit vielen Jahren in der Praxis von Frau Dr. Katrin Müller (Blücherstr.1 in Augsburg). Meine bisherigen Erfahrungen waren nur positiv. Das Team ist sehr freundlich und zuvorkommend. Die Diagnosen waren zutreffend und die Empfehlungen hatten mir sehr weitergeholfen. Vor vielen Jahren bekam ich ein künstliches Knie, was Frau Dr. Müller diagnostiziert hatte und Ihre Empfehlung mich an Ihre Bekannte Operateurin zu wenden war erste Klasse (seit Jahren ohne Schmerzen). Gleiches gilt für meine zwei Bandscheibenvorfälle, auch hier war die Diagnose sowie Empfehlung bestens (OP vor 11 Monaten – Versteifung bei Hessing Parc). Immer wieder gerne in die Praxis, da wird man freundlich behandelt und es wird sich ausreichend Zeit zur Diagnose genommen.

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  7. Ich bin seit einpaar Jahren beim Kardiologen Dr.Bernward Saurbier in Behandlung. Ich weiß nicht , ob dieser Arzt nur mir gegenüber sich so arrogant, hochnäsig und abweisend verhält. Er Ignoriert meine Beschwerden und Anliegen . Er zählt kaum über befunde und Diagnose. Immer nur auf Anfrage . Eine Bekannte von mir arbeitet bei eine Arztpraxis. Sie hat mir erzählt, das ihre Chefin ihn kennt und auch der Meinung ist . Als ich das gehört habe , war es für mich die Bestätigung. Ich würde ihn auf jeden Fall niemanden empfehlen. Am besten , man meidet ihn und die ganze Gemeinschaftspraxis. Die Arztheferinnen dort sind teils unfreundlich.Telefonisch ist die Praxis nicht erreichbar. Für Terminänderung oder andere Anliegen , hat man keine Chance. Ich bin zur Zeit auf der Suche nach ein andern Kardiologen !!
    Die Kardiologen Gemeinschafttspraxis in Freiburg

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  8. Ich habe meinen Orthopäden gewechselt,weil einige Damenin Baltik Orthoäden sehr unfreundlich und auch schlechte Organisation erfahren zu Unterlagen. Da fühlt man sich dann sehr unwohl.
    Ganz ehrlich die bestimmten Damen sollten an einen Berufswechsel denken…
    benötigte erforderliche Unterlagen werde ich aus diesen Gründen woanders erbeten,weil ich esaufgrund meines Rückens zukünftig gebrauche

    absolut nicht zu empfehlen …. für so was

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  9. Ich kann die Arztpraxis von Fr. Dr. Alexandra Holzmann-Masin nur wärmstens empfehlen. Sie und ihr Team sind noch Menschen mit fachlicher Kompetenz, Empatie wird großgeschrieben und Freundlichkeit an den Tag gelegt. Es ist eine angenehme Atmosphäre in den Arzträumlichkeiten. Man wird erst genommen, egal mit welchem Problem man kommt, man ist keine Nummer. Speziell in den letzten 3 Jahren haben wir bemerkt, dass die Entscheidung für diesen Hausarzt genau die richtige war!

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